<img height="1" width="1" style="display:none" src="https://www.facebook.com/tr?id=2171572209666742&amp;ev=PageView&amp;noscript=1">
Blog

Schweizer Banken und Versicherungen setzen vermehrt auf KI

4 Min. Lesezeit

Studie herunterladen

Schweizer Finanzunternehmen setzen vermehrt auf Künstliche Intelligenz (KI) in verschiedenen Bereichen – insbesondere im Kundenkontakt. Auch generative KI ist auf dem Vormarsch, trotz Bedenken hinsichtlich Datenschutz. Dies zeigt eine Studie der Hochschule Luzern in Zusammenarbeit mit Adnovum und Spitch.

Spätestens seit Anfang dieses Jahres konnten sich Begriffe wie KI oder ChatGPT auch im Sprachgebrauch der breiten Öffentlichkeit verankern. Für Schweizer Finanzunternehmen sind diese Begriffe aber nicht neu. Sie verfolgen die Entwicklungen dieser Technologien schon länger und diskutieren über deren Einsatz. Mit der Umsetzung hingegen zögern viele noch. Die Hochschule Luzern (HSLU) hat gemeinsam mit Adnovum und Spitch in einer Studie untersucht, wie Schweizer Finanzunternehmen Chatbots, Voicebots und sogenannte «generative KI», welche selbst Inhalte kreiert, nutzen. Die Studie zeigt darüber hinaus, wo die grössten Hindernisse und Herausforderungen liegen.   

Unternehmen setzen auf Chatbots und Voicebots für optimale Kundeninteraktion 

Der Einsatz von Conversational AI, einem auf künstlicher Intelligenz basierenden Dialogsystem, hat sich in der Unternehmenswelt in Form von Chat- und Voicebots verbreitet. Die Hälfte der befragten Finanzunternehmen setzt diese Technologie bereits ein, 46 Prozent davon im Kundenservice, gefolgt vom Marketing (14 Prozent) und dem internen IT-Helpdesk (11 Prozent). Chatbots sind nach wie vor fest etabliert und werden von über 60 Prozent der Unternehmen erfolgreich eingesetzt. Voicebots gewinnen auch an Popularität und sind bei 14 Prozent der Unternehmen im Einsatz. Besonders bemerkenswert ist jedoch, dass fast ein Viertel der befragten Unternehmen (24 Prozent) sowohl Chatbots als auch Voicebots in ihre Kundeninteraktion integriert haben. «Finanzunternehmen verfolgen mit solchen Technologien grundsätzlich drei Ziele: bessere Kundenzufriedenheit, Kostensenkung und Effizienzsteigerung», sagt Studienautorin Sophie Hundertmark. 

Allerdings zeigt die Studie auch, dass die meisten eingesetzten Bots derzeit regelbasiert arbeiten, d.h. nur Antworten auf vordefinierte Fragen geben. Diese Bots sind nicht in der Lage, die Unterhaltung automatisch an einen menschlichen Mitarbeitenden weiterzuleiten, wenn eine Frage nicht beantwortet werden kann. Die Kundschaft ist dann gezwungen, den Kontakt eigenständig über einen anderen Kanal zu suchen. Im Gegensatz dazu sind intelligente KI-basierte Bots flexibler und können Gespräche nahtlos an menschliche Mitarbeitende weiterleiten, was den Kundenservice erheblich verbessert. 

Beantwortet KI künftig meine E-Mail-Anfrage?

Mehr mediale Aufmerksamkeit erhält seit diesem Jahr generative KI wie ChatGPT. Auch in vielen Büros findet die Technologie auf individueller Basis schon oft Anwendung. Kommerzielle Lösungen, die über das manuelle Prompten und Generieren von Inhalten hinausgehen, gibt es aber bisher nur wenige. «Die Technologie ist noch jung», so Hundertmark. Trotzdem haben Finanzunternehmen klare Vorstellungen für die Zukunft: Fast alle Unternehmen sehen die automatische Beantwortung von E-Mail-Anfragen von Kundinnen und Kunden (81 Prozent) oder den Einsatz bei Chatbots (72 Prozent) als möglichen Anwendungsbereich von generativer KI (Abbildung 1). Auch Blogbeiträge oder Social-Media-Posts könnten zukünftig von generativer KI verfasst werden. Die Finanzunternehmen erhoffen sich wie auch bei den Chat- und Voicebots dadurch primär Produktivitätssteigerungen und Kosteneinsparungen. Gemäss Hundertmark dürften diese Ziele durch den Einsatz generativer KI deutlich einfacher zu erreichen sein.

Sorgen macht der Datenschutz 

Ethische Bedenken spielen für die Finanzunternehmen eine untergeordnete Rolle. Vielmehr sind es Datenschutzbedenken, die eine bremsende Wirkung haben. Für 72 Prozent der befragten Unternehmen ist dies der grösste Hinderungsgrund, generative KI einzusetzen. Bei Banken sei dies im Vergleich zu Versicherungen noch stärker ausgeprägt. Es überrascht deshalb auch nicht, dass Banken beim Einsatz von generativer KI zurückhaltender sind als Versicherungen. Ein Grund dafür sind gemäss Co-Studienautor Florian Schreiber die unterschiedlichen Anliegen der Kundschaft: «Während man bei einer Versicherung eher einen Schaden meldet, erkundigt man sich bei der Bank auch nach dem Kontostand. Letzteres ist datenschutztechnisch heikler.» Erst im April hat mit Helvetia das erste Mal ein grosser Versicherer in der Schweiz den Einsatz von ChatGPT im Kundendienst verkündet. Das Projekt wird von der HSLU wissenschaftlich begleitet.  

Co-Studienautor Prof. Dr. Nils Hafner ist sich sicher, dass Helvetia nicht das einzige Schweizer Finanzunternehmen bleiben wird, welches auf generative KI setzt. «Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, werden Banken und Versicherungen zukünftig im Kundenservice, im Marketing oder Verkauf auf generative KI zurückgreifen, um Kosten zu sparen und Mitarbeitende zu entlasten», so Hafner.  

Studie: «Conversational and Generative AI in Finance» 

Für die «Conversational and Generative AI in Finance»-Studie hat das Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern 47 Mitarbeitende aus leitenden Positionen in Schweizer Finanzunternehmen zu aktuellen und zukünftigen Anwendungsfällen befragt. Zudem wurde gefragt, was Hinderungsgründe für den Einsatz von Chat- und Voicebots und generativer KI bzw. ChatGPT sind. 

Die Studienergebnisse gibt es hier.  

 

Hochschule Luzern – die Fachhochschule der Zentralschweiz 

Die Hochschule Luzern ist die Fachhochschule der sechs Zentralschweizer Kantone und vereinigt die Departemente Technik & Architektur, Wirtschaft, Informatik, Soziale Arbeit, Design & Kunst sowie Musik. Mit rund 8’300 Studierenden und rund 5'000 Weiterbildungsteilnehmenden, jährlich fast 350 neuen Forschungsprojekten und 2'070 Mitarbeitenden ist sie die grösste Bildungsinstitution im Herzen der Schweiz.

hslu.ch

Adnovum

Das Schweizer Softwareunternehmen Adnovum bietet seinen Kunden umfassende Unterstützung bei der schnellen und sicheren Digitalisierung von Geschäftsprozessen von der Beratung und Konzeption über die Implementierung bis hin zum Betrieb. Zu den Kernkompetenzen von Adnovum gehören auch das Identitäts- und Zugriffsmanagement sowie Security-Beratung. Im Fokus stehen Kunden, die sich über innovative Digitalisierungslösungen differenzieren wollen. Dazu gehören unter anderem Banken, Versicherungen und Behörden.

Adnovum wurde 1988 gegründet. Heute arbeiten am Hauptsitz in Zürich und in den Büros in Bern, Lausanne, Budapest, Lissabon, Ho Chi Minh City und Singapur rund 650 Mitarbeitende.

www.adnovum.ch
Adnovum LinkedIn

Anlagen:   

Abbildung 1:
Einsatzmöglichkeiten von generativer KI in Schweizer Finanzunternehmen
Ein Bild, das Text, Screenshot, Schrift, Diagramm enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Die befragten Unternehmen sehen verschiedene Einsatzmöglichkeiten für generative KI in ihren Unternehmen. Die Beantwortung von E-Mails (81 Prozent) und den Einsatz als Chatbot (72 Prozent) sind die am häufigsten genannten Fälle. Beide betreffen den Einsatz im Kundendienst. Weiteres Potenzial sehen die Unternehmen im Marketing, sei es bei der Content-Generierung oder Marketingautomation.  

Downloads

HSLU Medienmitteilung «Schweizer Banken und Versicherungen setzen vermehrt auf KI»

 

Adnovum Neon SignBild herunterladen: Adnovum Neon Sign

 
 
Medienkontakt Hochschule Luzern

Hochschule Luzern  
Sophie Hundertmark, Studienleiterin  
Tel. +41 41 757 67 93
sophie.hundertmark@hslu.ch

 

Medienkontakt Adnovum

Adnovum AG
Verena Müdespacher
Badenerstrasse 170, 8004 Zürich
Tel. +41 (0)44 272 61 11
media@adnovum.ch 


 

Jetzt Einblicke gewinnen und die komplette Studie downloaden

Studie herunterladen

Publiziert am 29 Aug 2023

Placeholder