Du arbeitest zu 60% als Senior Project Manager, bist zusammen mit Janina Co-Head of Delivery Banking und begleitest als Career Coach sechs Mitarbeitende. In der Rolle des Co-Head of Delivery Banking bist du für die externen Mitarbeitenden zuständig und Hauptverantwortliche für das Staffing, also die Personalbesetzung in Software-Engineering-Projekten in der Market Unit Banking. Gleichzeitig bist du Mutter von drei Kindern (10, 8 und 6), Au-pair-«Mommy» und leidenschaftliche Joggerin und Jazztänzerin.
Uns interessiert, wie ein normaler Arbeitstag für dich aussieht. Wie leicht oder schwer ist es, Beruf und Privatleben zu vereinbaren?
«Normale Arbeitstage» gibt es für mich nicht wirklich, da sich meine Arbeitstage im zweiwöchigen Rhythmus ändern. Momentan arbeite ich montags und freitags ganztägig für Adnovum, dienstags und donnerstags von 9-11 Uhr und mittwochs abwechselnd mit meinem Mann: In «Woche 1» arbeite ich von 8-12 Uhr und habe nachmittags frei, in «Woche 2» arbeite ich den ganzen Tag.
Es erfordert viel Flexibilität von allen Beteiligten, unsere Zeitpläne unter einen Hut zu bringen. Jeden Sommer planen wir kurz vor Schulbeginn alles neu: die Stundenpläne der Kinder, den Einsatzplan des Au-pairs, die Arbeitszeiten von mir und meinem Mann. Ich bin also nicht nur «Staffer» bei der Arbeit, sondern auch zuhause. (lacht)
Während der Woche klingelt mein Wecker um 5 Uhr. Mein Tag beginnt in der Küche mit einer Tasse Tee und kleineren Hausarbeiten, etwa Wäsche aufhängen, die über Nacht gelaufen ist, oder die Wäsche für das Au-pair zum Aufhängen oder Bügeln vorbereiten. Um 6:30 Uhr wecke ich die Kinder. Das Programm von dann bis 18 Uhr ist jeden Tag anders. An den Tagen, an denen ich halbtags arbeite, sind die Nachmittage mit Haus- und Gartenarbeit gefüllt. Ich bringe die Kinder zu ihren Nachmittagsaktivitäten, koordiniere mit ihren Freunden, plane den nächsten Wochenplan für das Au-pair und so weiter. Um es kurz zu machen: Egal, ob ich einen halben oder einen ganzen Tag für Adnovum arbeite, jeder Tag ist ein voller Tag.
Die Abende sind in der Regel ähnlich: Wir kochen gegen 18 Uhr, essen um 19 Uhr und gegen 20 Uhr ist Schlafenszeit für die Kinder, so dass noch etwas Zeit für ein gutes Buch bleibt!
Wir sind der Ansicht, dass bei Adnovum jeder und jede – unabhängig von Geschlecht, Religion oder Titel – erfolgreich sein kann und die notwendige Unterstützung dafür erhält. Kannst du uns ein paar Beispiele nennen, bei denen du dich von Adnovum auf deinem Karriereweg unterstützt gefühlt hast?
Als ich vor 11 Jahren zu Adnovum kam, war ich Entwicklerin. Seitdem konnte ich meine Karriere frei in Richtung Projektmanagement, Staffing und Career Coaching entwickeln, was meine Leidenschaft, anderen zu helfen, sehr genährt hat.
Irgendwann, vielleicht nach vier oder fünf Jahren, war die Teilzeitarbeit als Entwicklerin nicht mehr das, was ich wollte. Ich wollte etwas Neues ausprobieren, also wurde ich Projektmanagerin. Während meiner Arbeit als Projektmanagerin entdeckte ich meine Freude an der Förderung von Mitarbeitenden. Das hat mich dann zum Staffing geführt.
Diese Freiheit und die Flexibilität, die Rollen zu wechseln und meine Arbeitsprozente der jeweiligen Lebenssituation anzupassen, ist einer der Hauptgründe, warum ich nach 11 Jahren immer noch hier bin und meinen Job liebe. Meine ganze Erfahrung bei Adnovum ist geprägt von einem ehrlichen und vertrauensvollen Zusammenwirken. Diese menschliche Komponente in einer digitalen Welt – sie macht für mich den grossen Unterschied.
Auch als ich privat ein paar schwierige Momente durchlebte, war es in Ordnung, eine Zeit lang meine Arbeitsstunden nicht zu schaffen. Ich konnte einfach ehrlich und offen sein. Das war damals sehr hilfreich für mich.
Bevor du zu Adnovum kamst, wusstest du das noch nicht. Was hat dich dazu bewogen, dich für Adnovum zu entscheiden?
Vor Adnovum arbeitete ich bei einem internationalen Grosskonzern. Da war alles sehr strikt und starr. Ich passte kulturell einfach nicht rein. Als ich dann auf Adnovum stiess, wurde ich von einem der Manager mit: «Hey, du hast echt ein interessantes Profil. Magst mal vorbeikommen?» angeschrieben. Die Entscheidung für Adnovum war schlicht ein Bauchgefühl.
Wo siehst du Adnovum in fünf Jahren?
Ich hoffe, dass es mehr Vorbilder geben wird; andere Frauen, zu denen man aufschauen kann und die uns inspirieren. Und ich hoffe, dass in fünf Jahren eine junge Mutter nicht mehr beweisen muss, dass sie noch leistungsfähig ist. Das passiert immer wieder. Bei einem frischgebackenen Vater wird die Leistungsfähigkeit nach der Rückkehr aus seinem (viel zu kurzen) Vaterschaftsurlaub von niemandem in Frage gestellt. Jedoch scheinen auch heute noch viele zu glauben, dass eine Frau nicht gleichzeitig eine liebevolle und fürsorgliche Mutter für ihr Kind und eine karriereorientierte Geschäftsfrau sein kann. Das gilt nicht nur für Adnovum, sondern für alle Unternehmen.
Gab es einen Schlüsselmoment auf dem Weg zu deiner jetzigen Position?
Nein, nicht wirklich einen Schlüsselmoment, sondern eher ein paar Schlüsselerkenntnisse. Ich glaube, dass Männer oft ein sehr klares Karriereziel vor Augen haben und entsprechend zielstrebig auf dieses Ziel hinarbeiten. Dabei beziehen sie andere auf ihrem Weg mit ein und finden klare Worte für ihre Bedürfnisse und Wünsche. Frauen dürfen sich da ein Stück abschneiden und noch etwas mutiger werden.
Als MUBA Staffer bin ich laufend mit den Mitarbeitenden im Gespräch über ihre Entwicklungsziele und beruflichen Wünsche und fungiere in manchen Situationen auch als Eskalationsstelle. Diese ganzen Eindrücke verschaffen mir einen Überblick über die Ansichten, Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeitenden – und sie fordern mich täglich aufs Neue heraus.
Es ist jedoch nicht nur diese Komplexität, sondern auch die Personalfluktuation, die vielfältigen Projekt-, Market Unit- und Adnovum-Bedürfnisse, die schwankenden Kundenbudgets und viele andere Aspekte, welche die Projektplanung zu einem recht komplexen Unterfangen machen. Gleichzeitig sind es aber auch genau diese Herausforderungen, die meine Rolle so spannend und bereichernd machen.
Wer sind deine Vorbilder?
Meine Grossmutter. Sie war die erste berufstätige Frau in der Wetterstation in Davos. Sie hat mich gelehrt, dass ich das, was ich tue, mögen soll, damit ich darin gut werde und mich dabei auch gut fühle. Und sie hat mir erklärt, dass ich über meine Wünsche sprechen muss, um sie zu erreichen.
Tausend Dank, liebe Marsha, für das spannende Gespräch, die Inspiration und deine Zeit.