Liebe Özlem
Als Mutter von zwei Kindern bist du mit einem 80%-Pensum berufstätig. In diesem Jahr hast du die anspruchsvolle Rolle als Key-Account-Managerin für einen Kunden in der Sozialversicherungsbranche übernommen. Wir sind gespannt auf Einblicke in deinen abwechslungsreichen Alltag.
Was würdest du rückblickend sagen, ist dein grösster Erfolg bei Adnovum?
Mein grösster Erfolg sind das Miteinander im Team und die Zusammenarbeit mit dem Kunden. Es macht mir Freude, gemeinsam mit unseren Spezialisten Lösungen zu entwickeln. In meiner Rolle als Bindeglied zwischen Adnovum und dem Kunden setze ich auf enge Kooperation, Vertrauen und gegenseitige Unterstützung – sowohl im Projektteam als auch im Austausch mit dem Kunden. Das sind für mich die Schlüssel zum Erfolg.
Du bist zweifache Mutter, arbeitest 80% und bist viel beim Kunden. Wie sieht wie ein normaler Arbeitstag für dich aus?
Nicht «normal» (lacht)! Ich mag die Abwechslung und wenn ein Tag lebendig ist. Ich starte früh mit der Organisation des Tagesablaufs meiner beiden Töchter. Danach geniesse ich bei meinem morgendlichen Kaffee einen Moment für mich, bevor mein Arbeitstag je nach Projekten und Kundenterminen beginnt. Abends ist Familienzeit: sei es beim gemeinsamen Essen, auf dem Fussballfeld mit meiner älteren Tochter oder beim Malen mit der jüngeren. Wie im Beruf ist mir auch privat das Miteinander wichtig.
Gab es Situationen, die für dich besonders herausfordernd waren?
Es gibt immer wieder Herausforderungen in Projekten. Eine Situation, die mich speziell herausgefordert hat, war eine Bemerkung, dass Teilzeit arbeitende Frauen mit Kindern bestimmte Positionen nicht erfolgreich meistern könnten. Das hat mich motiviert, das Gegenteil zu beweisen!
Was würdest du sagen, kann eine Frau in einer Führungsrolle besser als ein Mann?
Eine Frau bringt durch ihre emotionale Intelligenz oft besondere Stärken ein, etwa Empathie, die Fähigkeit zuzuhören und ein feines Gespür für die Dynamik im Team. Diese Fähigkeiten ermöglichen es ihr, komplexe Situationen mit Fingerspitzengefühl zu meistern und eine Atmosphäre des Vertrauens und der Zusammenarbeit zu schaffen. Frauen sollten erkennen, dass sie für ihren Erfolg nicht den männlichen Stereotypen entsprechen müssen. Es geht vielmehr darum, ihre eigenen Stärken und Führungsqualitäten zu entwickeln und authentisch zu bleiben.
Hast du jemals das Gefühl gehabt, dass man dir Steine in den Weg gelegt hat, weil du eine Frau bist?
Zum Glück nicht wirklich. Ich habe stets darauf geachtet, in Umgebungen zu arbeiten, wo meine Stärken wertgeschätzt werden und eine unterstützende Kultur herrscht. Bei Adnovum habe ich genau diese Offenheit und Wertschätzung gefunden.
Wie gut lässt sich für dich Beruf und Privatleben vereinbaren?
Das Gleichgewicht zwischen Beruf und Familie ist essenziell, um langfristig glücklich und gesund zu bleiben. Kleine Auszeiten nur für mich selbst helfen mir, den Akku aufzuladen. Diese Momente der Ruhe stärken nicht nur meine persönliche Resilienz, sondern auch die Beziehungen zu anderen, da ich ausgeglichener und präsenter bin. Als Mutter von zwei Töchtern ist es mir besonders wichtig, ein gutes Vorbild zu sein – zu zeigen, wie wichtig es ist, sowohl beruflich als auch privat die eigene Balance zu finden und auf sich selbst zu achten.
Was würdest du sagen, wie sich die Gleichberechtigung in den letzten Jahren entwickelt hat?
Es gibt kleine Fortschritte, aber viele Strukturen sind nach wie vor starr. Bei Adnovum tut sich jedoch einiges: Immer mehr Männer arbeiten Teilzeit, um mehr Zeit für die Familie zu haben, und der Anteil an Frauen in Führungsrollen steigt. Auch das Programm «Women@Adnovum» fördert die berufliche Entwicklung der Frauen.
Welche Projekte oder Massnahmen würdest du vorschlagen, um Women@Adnovum weiter zu fördern?
Adnovum bietet schon gute Unterstützung wie das Mentoring-Programm und Initiativen. Diese werden jedoch noch zu wenig genutzt. Ich denke, wir Frauen sollten uns regelmässig Zeit nehmen, um zu reflektieren: Wo stehe ich, und was sind meine Ziele? Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, was einen wirklich erfüllt und was man erreichen will. Das hilft, seinen Weg klarer zu sehen und Prioritäten zu setzen. Adnovum könnte Frauen enger auf diesem Weg begleiten.
Wo könnte sich Adnovum sonst noch weiter verbessern?
Ich glaube an gut durchmischte Führungsteams, die unterschiedliche Perspektiven vereinen. Beispielsweise wünsche ich mir mehr Frauen in der Geschäftsleitung, da sie oft einen feineren Blick für zwischenmenschliche Aspekte mitbringen. Dies fördert das Vertrauen und stärkt die Zusammenarbeit.
Warum hast du dich für Adnovum entschieden?
Adnovums Unternehmenskultur mit Fokus auf dem Miteinander und Individualität hat mich direkt überzeugt. In meinem früheren Unternehmen, einem internationalen Konzern, habe ich diese Werte vermisst. Hier hingegen habe ich sofort gespürt, dass die Kultur zu mir passt.
Was gibt dir das Gefühl, ein Teil von Adnovum zu sein?
Die Freiheit, ich selbst zu sein und meine Ideen einbringen zu können. Das ist einer der Gründe, warum ich gerne bei Adnovum arbeite.
Welches ist das nächste spannende Projekt, das du anstrebst – beruflich oder privat?
Falls ich mich irgendwann von der digitalen Welt verabschiede, träume ich davon, ein Café zu eröffnen: das «Café du Soleil». Ein Ort für kreative Begegnungen, wo Menschen zusammenkommen können. Ich habe mir das Konzept bis ins Detail überlegt und habe sogar schon die Bilder im Kopf, die an die Wände kommen werden. Mehr verrate ich noch nicht.
Welche Vorbilder inspirieren dich?
Bruce Lee hat mich mit seiner Lebensphilosophie geprägt. Sein Zitat «Kein Weg als Weg, keine Grenze als Grenze» bedeutet für mich, dass Grenzen nur in unseren Köpfen existieren. Ich habe früh gelernt stark zu sein, ohne meine weiblichen Werte zu verleugnen. Gerade in männerdominierten Kulturen ist das oft eine Herausforderung.
Danke dir, Özlem, für das inspirierende Interview.