Die Herausforderung ist bekannt: Die Bank von heute möchte sich zukunftssicher aufstellen und die Erwartungen ihrer zunehmend digital affinen Kunden mit innovativen Lösungen erfüllen. Dazu gehört es auch, bankspezifische Angebote und Kompetenzen den Kunden gegenüber klar zum Ausdruck zu bringen. Historisch gewachsene Systemlandschaften und knappe IT-Budgets machen es den Banken allerdings nicht ganz einfach. Was also tun, wenn die klassische Make-or-Buy-Analyse nicht mehr ausreicht, um ans Ziel zu kommen?
Bisherige Geschäftsmodelle werden zunehmend hinterfragt. «One model fits all» mag gestern noch funktioniert haben. Heute ist hingegen viel mehr Individualität gefragt. Wer sich spezialisiert, auf klar definierte Zielgruppen konzentriert und relevante Leistungsmerkmale präsentiert, die dem Kunden einen Zusatznutzen bringen, ist klar im Vorteil. Die Erwartungshaltung der neuen Kundengeneration wird dabei immer deutlicher. Fast schon selbstverständlich setzt sie von Banken das gleiche Mass an Zugänglichkeit, Interaktion und den Bezug zur eigenen Lebenssituation voraus, wie dies z.B. auch in sozialen Medien und auf anderen Plattformen der Fall ist. Ein Paradigmenwechsel, ringt die Bank doch im Kreise alter und neuer Mitbewerber nun im «Ökosystem» des Kunden um dessen Gunst.
Wie bereitet man sich als Bank darauf vor und welche Lösungsansätze sollte man in Betracht ziehen? Heute besteht die Systemlandschaft einer Bank für gewöhnlich aus einem monolithischen Kernsystem sowie einer Vielzahl fachlicher Applikationen. Diese stammen häufig aus der ersten Digitalisierungswelle, wollen amortisiert werden und unterliegen nicht selten der bankinternen Einschätzung, sie seien doch noch irgendwie ausreichend. Was heute noch ausreichend erscheinen mag, ist spätestens morgen wertlos. Wer zukünftig als relevanter Anbieter (und Arbeitgeber) wahrgenommen werden möchte, muss schon mehr tun!
Der neue Ansatz lautet «individualisiertes Banking». Es geht darum, den Zugang der Bank zum Kunden sicherzustellen, sodass sie jederzeit ganz einfach mit ihm interagieren kann – im Wettbewerb mit neuen Marktakteuren, direkt im Ökosystem des Kunden. Entscheidend ist dabei, die Werthaltigkeit des eigenen Angebots gegenüber dem Kunden demonstrieren zu können. Um das zu erreichen, muss die Bank einen strategischen Transformationsprozess bewusst gestalten. Bei der daraus resultierenden Frage nach «Make or Buy» wird häufig die vermeintlich einfachere Lösung «mehr Buy (more of the same) bei entsprechender Anpassung der Prozesse an die Software» gewählt.
Der dichotomische Ansatz «Make or Buy» dürfte indes überholt sein. Heute braucht es ein evolutives, sich klar an den Kernkompetenzen und dem Geschäftsmodell der jeweiligen Bank orientierendes Vorgehen. Bereits vorhandene Applikationen können durchaus bestehen bleiben und sinnvoll weiterverwendet werden, auch wenn sich ihre Funktion unter Umständen ändert. Dies entspricht «Sustain». Die wichtigsten Prozesse, in denen die Transformation der Leistung in Wert für den Kunden erfolgt, werden hingegen spezifisch in neue Software gegossen, d.h. «Build». Dieser Teil implementiert nicht nur optimal das Geschäftsmodell, sondern trägt auch wesentlich dazu bei, neue Geschäftsfelder zu erschliessen. So ist die Technik immer perfekt auf die fachliche Anforderung zugeschnitten. Wo der Markt bereits bewährte Lösungen zur Verfügung stellt, ergibt schliesslich «Buy» am meisten Sinn. Das Ergebnis von «Sustain», «Build» und «Buy» ist ein in sich schlüssiges Gesamtkonstrukt – sozusagen der Digital Twin der Strategie der Bank –, bei dem alle Teilbereiche perfekt zusammenspielen.
Dieses Vorgehen berücksichtigt zudem das «C4-Konzept» von AdNovum. C4 steht für die Vereinigung der Eigenschaften «client- and competence-oriented» sowie «collaborative and customizable». Diese vier Bausteine bilden die Grundlage zur Erreichung eines jeden Zielbildes, indem sich die Softwarelandschaft dem Geschäftsmodell der Bank und deren Kernprozessen anpasst, anstatt wie bisher einem umgekehrten Weg zu folgen. So eröffnen sich völlig neue Freiheitsgrade. Die Bedeutung des eigenen Angebots innerhalb des Ökosystems der jeweiligen Zielgruppe steigt mit der Fähigkeit, die eigene Kompetenz situationsgerecht zu vermitteln und weitere Elemente – z.B. auch von Drittanbietern – nutzerfreundlich zu integrieren.
Interessiert? Wir freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme und ein unverbindliches Beratungsgespräch.
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